Die kontrovers diskutierten Kollektionen von Yves Saint Laurent
Wenig damenhaft und jugendlich
Schon in jungen Jahren wurde die Mode von Yves Saint Laurent an der Kunsthochschule kritisch betrachtet. Genau dieses progressive Auftreten machte den Modeschöpfer zu einer Ikone unserer Zeit. Er warf die klassische Farblehre über Bord und kleidete Frauen mit einem Smoking. 1953 kam Yves nach Paris und absolvierte hier seine Ausbildung als Modezeichner. Ein Jahr später arbeitete er zusammen mit Karl Lagerfeld als Assistent von Christian Dior. Als Yves 1958 seine erste Kollektion herausbrachte, sorgte diese für Aufsehen und war damit ein voller Erfolg. Dies beflügelte den noch jungen Designer zu weiteren, gewagten Kreationen. Röcke mit einer kniefreien Saumlänge, Blousons aus Leder und Strickpullover mit Rollkragen. All seine Modelle waren wenig damenhaft und wirkten äußerst jugendlich. Sein bisheriger Geldgeber, das Haus Dior, das eher für einen klassischeren Stil bekannt war, kündigte ihm bald, worauf hin YSL zusammen mit seinem Lebensgefährten seinen ersten Haute-Couture-Salon eröffnete. Bald folgte die Prêt-à-porter-Boutique Yves Saint Laurent Rive Gauche, die seine Mode auch abseits der Haute Couture anbot. Damit war das Modehaus das Erste, das seine Kreationen einer breiteren Käuferschicht in Form von Konfektionsmode zugänglich machte.
Der Smoking für Frauen
1958 machte ihn das Trapezkleid weltberühmt, das Frauen von der Wespentaille befreite. Äußerst skandalös wirkte in den 60er-Jahren seine Kollektion, die geprägt war von der Verwendung von transparenten Stoffen. Mit ihnen kreierte er seinen Nude Look. Weiterhin setzte er auf Jersey als Material für seine Kleidungsstücke und verwendete schwarze Stoffe, was zunächst wenig gefiel und sich später als Trend durchsetzte. Bis heute ikonisch sind seine Mondrian-Kleider, die geometrisch gehalten und den Malstil von Piet Mondrian adaptieren. Besondere Beachtung erhielt allerdings vor allem der Damensmoking von YSL, den vor allem die Schauspielerin Catherine Deneuve zu einem vielfach beachteten Stück seiner Kollektionen machte. Le Smoking sorgte das erste Mal 1965 für Aufsehen und war seither in zahlreichen Kollektionen immer wieder in neuen Variationen vertreten. Sein Smoking avancierte zum Symbol der zweiten Welle der Frauenbewegung und verkörperte die Emanzipation der Frau wie kaum ein anderes Stück aus seinen Kollektionen. Bis heute gilt der Smoking für Frauen als eines der elegantesten Kleidungsstücke für Frauen und wird von Modeikonen wie Kate Moss getragen. Zum Smoking kombiniert man die schlichten kastenförmigen Taschen, die mit einem großen YSL-Logo aus Metall verziert sind. Damit schuf Yves einen androgynen Typ von Frau – und das in einer Zeit, in der eher ein klassisches Frauenbild tonangebend war und die Betonung der Weiblichkeit als Doktrin vorherrschte. Zudem gehörte er zu den ersten Designern, die schwarze Models buchten. 1983 wurden seine Kreationen im Metropolitan Museum of Art in New York ausgestellt. Saint Laurent ist somit der erste Modeschöpfer, dem diese Ehre zuteil wurde.
Mode für Liebhaber – YSL Vintage
2002 zog sich Laurent aus dem Modegeschäft zurück und 2012 wurde das Haus in Saint Laurent Paris umbenannt, für dessen Entwürfe seit 2012 Heidi Slimane verantwortlich ist. Seither ist der Sammlerwert der Originalentwürfe von Ives um ein Vielfaches gestiegen und bei Modeliebhaberinnen äußerst begehrt. Besonders Vintage Mode und Taschen aus den ersten Jahren sind sehr gefragt, ebenso wie der Damensmoking in all seinen Varianten. Auch die Monogramme Bags mit ihrem Kettenhenkel haben längst Kultstatus erreicht und werden gerne getragen. Kein Wunder, denn sie gelten als Klassiker, der mit anderer Vintage Mode oder den neuen Kreationen von Heidi Slimane kombiniert werden kann. Die kleine Cross-Body-Tasche ist für zahlreiche Anlässe in optimaler, stilvoller Begleiter und gehört in eine jede Sammlung von YSL Vintage. Bis heute haben die Kreationen von Saint Laurent Kultstatus und werden nach wie vor gerne getragen.
Unser Beitragsbild zeigt den Blick in den zauberhaften Garten der Villa Yves Saint Laurents in Marrakesch, Markokko: Jardin Majorelle
(Foto: Andrzej Kubik / Shutterstock.com )
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